Liebhaberstück: 
Gasthof mit eigenem Weinberg sucht neuen Eigentümer!

Es ist eine lange und wechselvolle Geschichte um die Wiesenmühle, die beurkundet, 1699 von dem Flörsheimer Jakob Kiefer erbaut wurde. Eine Baugenehmigung erteilte das Domkapitel zu Mainz unter Franz Emmrich Wallheim von Bubenheim.

Die Bauplatzbezeichnung lautete:

„Gleich ob dem Steg, welcher von Hochheim ohn' Flörsheimer Gemarkung über den Mühlbach gehet und ein wenig in den Wikkerer Gemark mit einläuft: 1715 wurde auf der Anhöhe der Wiesenmühle die heute noch bestehende hauseigene St-Anna-Kapelle auf dem Annaberg erbaut.

Am 24. Mai des Jahres 1724 verkaufte Jakob Kiefer die Wiesenmühle für 500 Gulden in bar, einem Stück Wein und einem Stück Tuch für die Hausfrau, an den Weihbischof Johann Edmund von Jungfeld, Dieser verpachtete, die im Volksmund genannte „Jung-felder-Mühle", an den Müllermeister Nikolaus Müller, dem im Laufe der Jahrzehnten noch fünf Pächter folgten. Mit der fast 70 jährigen Pachtzeit der Familie Ott, in der das Anwesen „Otten-Mühle" genannt wurde, ging eine fast 200 jährige Pacht- und Arbeitszeit der „Müllersleut" zu Ende. 1898 stand das Mühlrad still, die Fisch- und Schweinezucht löste des Kornmahlen ab und mährte viele Pächtersfamilien - noch bis in unser Jahrhundert hinein.

Mit dem Ende des ersten Weltkrieges, dem Untergang der Monarchie, dem industriellen Aufschwung und dem wachsenden Anspruch des Bürgers auf Erholung und geselliger Freizeit, beendete die bis jetzt, genannte „Otten-Mühle", den zweiten Abschnitt ihrer Geschichte, die in der dritten Phase von Josef Thomas, seiner Familie, seinen Enkeln und Urenkeln als die Geschichte der Wiesenmühle geschrieben wird, Josef Thomas, einechter Flörsheimer, gelang es mit Mut und Tatkraft und dem beispielhaften Zusammenhalt der Familien Schneider und Idstein, den 1925 abgeschlossenen Pachtvertrag zu einem Treuevertrag unter den Familien und den Gästen gegenüber vorzuleben und mit dem Ankauf der Wiesenmühle 1949 zu fundamentieren.

Die Wirren des zweiten Weltkrieges gingen selbst am idyllischen Platz der Wiesenmühle nicht spurlos vorüber. Josef Thomas war dienstverpflichtet, die Gaststätte geschlossen und die Erwerbsgeflügelzucht eingestellt. Fliegerangriffe zerstörten den ersten Stock des Herrenhauses und streunende Kriegsgefangene versetzten die Hausbewohner in Angst und Schrecken, Kapitulation… wo ein Anfang?

Mit dem Auftrag an den Schwiegersohn Georg Schneider und Ehefrau Erna, geb. Thomas 1948 die Gaststätte wieder zu eröffnen, schenkte er vielen Menschen Freude, Erholung, Gastlichkeit und ein Stück gebaute Geschichte, Das gesamte Anwesen wurde 1949, nach 250 jähriger wechselvoller Pachtzeit, käuflich erworben und von Georg Schneider 1953 auf 120 Sitzplätze erweitert, die Erwerbsgeflügelzucht aufgebaut und somit eine Basis für den gastronomischen Erwerb geschaffen.

Viel Fleiß und Bürgernähe, ständiger Gedankenaustausch in den Familien, ließ auch in der Trauer um Georg Schneider, er verstarb 1972, den dritten Generationswechsel nahtlos vollziehen. Schwiegersohn Klaus Idstein, seine Frau Liesel und die Töchter

Anne und Claudia führten die Wiesenmühle bis 2021 weiter.

Die Erwerbsgeflügelzucht und der Weinbau sind die wirtschaftlichen Grundpfeiler für das über unsere Heimatgrenzen hinaus bekannte Ausflugslokal „Wiesenmühle"

Immer zeitnah, der Tradition verpflichtet, bietet die Wiesenmühle mit seinen Spezialitäten: Geflügel, Wein, Apfelwein seit mehr als 50 Jahren Erholung, Genuss und Lebensfreude!